Tennisregeln und Regelfragen
Großfeld (U12, U15, U18, Damen, Herren):
Gespielt werden 2 Gewinnsätze bis 6 Spiele, der dritte Satz wird als Matchtiebreak bis 10 Punkte gespielt.
Innerhalb der Sätze wird folgendermaßen gezählt:
Punkt = 15
Punkt = 30
Punkt = 40
Gewinnen also beide Spieler einen Punkt, so steht es 15:15 ("15 beide").
Einstand
Steht es 40:40 ("40 beide") wird der Spielstand auch "Einstand" genannt.
Gewinnt der Aufschläger den Folgepunkt, so steht es "Vorsteil-Auf". Gewinnt er den darauffolgenden ebenso, so gewinnt er das Spiel und es steht 1:0 im ersten Satz.
Gewinnt der Rückschläger bei "Vorteil-Auf" den folgenden Punkt, so steht es erneut "Einstand". Solange, bis einer der beiden zwei Punkte in folge Gewinnt.
Ausnahme U12: No-Ad = Kein Vorteil
Um die Spiele in der U12 zu beschleunigen, wird auf "Vorteil-Auf" und "Vorteil-Rück" verzichtet. Bei 40:40 entscheidet der nächste Punkt über den Spielgewinn.
Dabei darf der Rückschläger entscheiden, von welcher Seite aufgeschlagen werden soll.
– Jeder Spieler ist für Tatsachenentscheidungen auf seiner Seite zuständig.
– Alle »Aus«- oder »Fehler«-Rufe müssen unmittelbar, nachdem der Ball aufgesprungen ist, erfolgen und zwar so laut, dass der Gegner sie hören kann.
– Im Zweifelsfall muss der Spieler zugunsten seines Gegners entscheiden.
– Der Aufschläger soll vor jedem ersten Aufschlag den Punktestand deutlich hörbar für seinen Gegner ansagen.
– Ist ein Spieler mit dem Verhalten oder den Entscheidungen seines Gegners nicht einverstanden, ruft er den Oberschiedsrichter (oder Assistenten).
– Der Ballabdruck kann nach dem Schlag zum Punktgewinn kontrolliert werden (ein Reflex-Rückschlag ist erlaubt, aber danach muss der Spieler das Spiel sofort unterbrechen und aufhören weiterzuspielen).
– Zweifelt ein Spieler die Entscheidung seines Gegners an, darf er ihn bitten, ihm den Ballabdruck zu zeigen. Um den Ballabdruck anzuschauen, darf er die Spielfeldseite des Gegners betreten.
– Verwischt ein Spieler den Ballabdruck, erhält sein Gegner den Punkt.
– Gibt es Meinungsverschiedenheiten über den Ballabdruck, kann der Oberschiedsrichter (oder Assistent) gerufen werden. Dieser trifft eine endgültige Entscheidung.
– Ruft der Spieler einen Ball »aus«, soll er unter normalen Umständen auch in der Lage sein, den Ballabdruck zeigen zu können. Lässt es der Platzzustand nicht zu, weil z.B. hinter der Grundlinie zu viele Schuhabdrücke und Spuren im Sand sind, so sollte der Gegner die Entscheidung akzeptieren.
– Ruft der Spieler fälschlicherweise einen Ball »Aus« und stellt dann fest, dass der Ball gut war, verliert er den Punkt.
Ja, allerdings unterliegt das Coaching klaren Regeln:
Beraten werden darf nur während der Spielpausen, also nach Satzende und bei den Seitenwechsel-Pausen. Nicht aber nach dem ersten Spiel im Satz oder während eines Tie-breaks oder gar zwischen zwei Punkten.
Coachen darf jeder, den ich als Betreuer auf der Bank haben möchte, aber immer nur eine Person. Einzige Ausnahme: Der Mannschaftsführer darf immer zusätzlich als Coach auf die Bank.
Beratung darf nur auf dem Platz erfolgen, nicht aber von außerhalb. Das ist in manchen Fällen sicher etwas kleinlich, aber man sollte sich dessen bewusst sein.
Anfeuern wie z.B. "Aufgeht's!" oder "Weiter so!" zählt nicht als Coaching und ist jederzeit von außen, von jedem erlaubt.
Gespielte Punkte werden nicht wiederholt
Selbst wenn von der falschen Seite oder der falschen Platzhälfte aufgeschlagen wurde, oder im Doppel gar der falsche Spieler aufgeschlagen hat, bleiben gespielte Punkte bestehen.
Ausnahmen:
1. Wiederholt wird ein Netzroller-Aufschlag, der im richtigen Aufschlagfeld gelandet ist. Die Entscheidung über das Berühren des Netzes kann sowohl vom Aufschläger als vom Rückschläger getroffen werden.
2. Rollt ein Ball z.B. vom Nachbarplatz ins Spielfeld oder auch hinter der Grundlinie auf den Platz, so ist der Ballwechsel ggf. sofort z.B. durch den Ruf "Stopp, Störball" zu unterbrechen. Dabei kann die Unterbrechung von beiden Spielern erfolgen, egal auf wessen Seite der Ball stört. Gleiches gilt, wenn z.B. ein Sonnenschirm durch eine Windböe auf den Platz geschleudert wird.
Zu dem Zeitpunkt, an dem die Aufstellung eingetragen wird, müssen alle eingetragenen Spieler anwesend sein.
Im schlimmsten Fall heißt das: Wenn die Nummer eins in den Spielberichtsbogen eingetragen wird, aber erst einige Minuten später auf die Anlage kommt, so ist ein nicht spielberechtigter Spieler aufgestellt.
Die Konsequenz: Sein Einzel und alle auf den nachfolgenden Positionen gehen verloren. Die Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung muss übrigens 15 Minuten vor dem angesetzten Spielbeginn erfolgen.
Für das Doppel gilt diese Regelung analog: Wer im Doppel aufgestellt wird (die Aufstellung erfolgt spätestens 15 Minuten nach dem Ende des letzten Einzels), der muss zu diesem Zeitpunkt anwesend sein. Ein Spieler, der nur im Doppel eingesetzt wird, muss daher auch erst zur Doppel-Aufstellung anwesend sein.
Ausnahmsweise kann eine spätere Einkunft eines Spielers der zweiten Runde kann mit den Gegnern schriftlich vereinbart werden. Die Gegner können die Anfrage aber auch ablehnen.
Die Pause beim Seitenwechsel dauert maximal 90 Sekunden.
Die Pause nach einem Satz dauert maximal 120 Sekunden.
Jeder Spieler darf je Match eine Toilettenpause beanspruchen. Wann diese genommen wird ist grundsätzlich nicht definiert, sollte jedoch mit der Satz- oder Seitenwechselpause verbunden werden, um den Spielablauf nicht zu stören.
Trinkpausen gibt es nur beim Seitenwechsel. Also wenn die Summe der gespielten Spiele ungerade ist. Ausnahme: nach dem ersten Spiel, hier wird sofort gewechselt.
Sprich bei 2:1 (Summe=3), 3:0, 3:2, 5:0, etc. Nicht aber bei 1:0.
Behandlungspausen (maximal 3 Minuten) können bei Verletzungen genommen werden, die nicht vor Spielbeginn bestanden. Die Behandlung sollte sofort oder spätestens beim nächsten Seitenwechsel und wenn möglich auf dem Platz erfolgen, um das Match nicht länger zu unterbrechen als nötig.
w.o. ist die Abkürzung für "workover" und bedeutet wörtlich übersetzt "überarbeitet".
Gibt ein Spieler im Wettkampf auf, weil er sich beispielsweise verletzt, so wird das bis dahin gespielte Ergebnis mit dem Zusatz w.o. in den Spielbericht eingetragen. z.B. 4:0 w.o.
Der verletzte Spieler verliert das Match, egal ob er vorne oder hinten lag. Das spiel ist LK-Punkte relevant.
Tritt ein anwesender Spieler gar nicht erst an, weil er verletzt ist, ist aber anwesend und im Spielbericht eingetragen, so wird lediglich das w.o. hinter seinen Namen geschrieben und kein Ergebnis! Der Sieg löst keine LK Punkte für den "Sieger" aus. Eine Ergebniseingabe wäre Betrug uns ist keinesfalls erlaubt.
